Gegründet vor fast genau fünf Jahren mit dem Ziel, die Konzernverantwortungsinitiative zu unterstützen, wird der Verein Knonaueramt solidarisch per Ende 2021 aufgelöst. Eine besondere Geschichte im Säuliamt geht damit zu Ende.

Begonnen hat die Geschichte von "Knonaueramt solidarisch" mit den Solidaritätsinitiativen in verschiedenen Säuliämtler-Gemeinden. ln deren Gemeindekasse flossen im Jahr 2013 Millionen aus dem kantonalen Finanzausgleich. Das zusätzliche Geld stammte aus dem Börsengang von Glencore, der damalige CEO Glasenberg wohnt in Rüschlikon.
Die Initiativen forderten die Rückgabe eines Teils dieses Geldes in Länder, wo Firmen mit Sitz in der Schweiz Rohstoffe in ausbeuterischer Manier abbauen. Die lnitiativen kamen in fünf Ämtler Gemeinden zur Abstimmung, vier davon haben sie angenommen. Zwei weitere Gemeinden spendeten ohne Abstimmung. Zusammen konnten weit über 400'000 Franken für Opfer der Rohstoffbranche überwiesen werden.

Aufs Rohstoffgeschäft sensibilisiert
Die Solidaritätsinitiativen und in der Folge die Aktionen vom Verein Knonaueramt solidarisch sind eine Geschichte mit Ausstrahlung weit über die Grenzen hinaus. Zahlreiche lokale und regionale Veranstaltungen haben eine breite Bevölkerung für das konfliktbeladene Rohstoffgeschäft sensibilisiert. Die Abstimmung zur Konzernverantwortungsinitiative vom November 2020 war mit 50.7 Prozent Zustimmung eine Sensation in der Geschichte der Initiativen in der Schweiz. Gescheitert ist sie am Ständemehr. Die Enttäuschung ,darüber war bei den Befürwortenden gross. ln engagierten Kreisen ist aber auch der Wille immer noch gross, sich weiterhin für Gerechtigkeit im Rohstoffhandel einzusetzen und den Akteuren mit ihrem oft menschenverachtenden und umweltzerstörenden Verhalten auf die Finger zu schauen.

Aus dem Kampagnenbüro Konzernverantwortungsinitiative ist die Koalition für Konzernverantwortung geworden. 110 Hilfs- und Entwicklungspolitische Organisationen sind in der Koalition zusammengeschlossen und halten den politischen Druck für mehr Konzernverantwortung auch in der Schweiz aufrecht. Die EU wird in den nächsten Wochen ein Konzernverantwortungs-Gesetz präsentieren, das die EU-Staaten umsetzen müssen.
Mit einem grossen Dank an alle Unterstützerinnen und Unterstützer
verbindet der Vereinsvorstand die Bitte: "Unterstützt weiterhin unser gemeinsames Anliegen!" (konzern-initiative.ch).Der Verein Knonaueramt solidarisch überweist die noch vorhandenen Mittel an die Koalition und an die Arbeitsgruppe Schweiz Kolumbien ask!

Vorstand Verein Knonauemmt solidarisch

 

Gruppenbild bei der Vereinsgründung 2016 in Obfelden

Anzeiger Bezirk Affoltern, Dienstag, 28.Dezember 2021