Liebe Freundinnen und Freunde

Seit unsern Glencore-Initiativen haben wir intensiv am Thema Konzernverantwortung gearbeitet. Wir haben Vorträge und Diskussionen organisiert, Unterschriften für die Initiative gesammelt und uns in den letzten Jahren für ein Ja in unsern Dörfern eingesetzt.

Gestern dann die Abstimmung. Wir sind enttäuscht, fraglos. Vor allem, weil wir schweizweit zwar das Volksmehr haben erreicht, das Ständemehr aber verfehlt haben. Knappe Niederlagen schmerzen. Einige werden sich vielleicht fragen, was wir anders hätten machen können. Ich bin aber letztlich sicher: Wir haben viel gemacht und wir haben dies auch gut gemacht.

Dies gilt für weite Teile der Schweiz. Die Zustimmung hat nicht zum Durchbruch gereicht, aber mit der langjährigen Kampagne ist das Thema weltweite Konzernverantwortung in der Schweiz eingepflanzt. Wenn es in Zukunft zu Vergiftungen von Flüssen kommt, wenn bei Bränden in Textilfabriken Menschen umkommen, wenn Kinderarbeit aufgedeckt wird, werden die Schweizer Konzerne und Läden wohl rasch zu erklären haben, was sie allenfalls damit zu tun haben. Und: Kommt die EU zu einer klaren Konzernhaftung, muss die Schweiz nachziehen. Denn eine Mehrheit der Abstimmenden möchte schon heute mehr als Berichte, dass man sich Mühe gegeben habe. In diesem Sinn sehe ich das Resultat als Erfolg.

Wir können stolz und dankbar sein, dass uns im Säuliamt ein recht gutes Resultat gelungen ist. Vom runden Dutzend zustimmenden Dörfern (unter 10‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern) im Kanton Zürich liegen fünf im Amt, und der ganze Bezirk hat nur knapp abgelehnt, einzelne Gemeinden vor allem. Das ist für einen der ländlichsten Bezirke des Kantons erfreulich und sicher eine Folge unserer langen und engagierten Arbeit.

Uns allen also ein ganz herzliches Dankeschön. Ein besonderer Dank meinen Freundinnen und Freunden im Vorstand und in der Leitung der Lokalkomitees. Gerne würden wir das direkt an einer Versammlung ausdrücken und auch feiern. Das ist zurzeit nicht möglich. Wir warten auf etwas bessere Zeiten und hoffen, Euch im Frühjahr zu einem Treffen einladen zu können. Bis dann wird sich wohl auch etwas klären, ob und wie weiter mit unserm engagierten Verein.

Nun wünsche ich Euch eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und ein gefreutes 2021 mit viel Mut zum Weiterkämpfen für eine gerechtere Welt

Franz Schüle, Präsident VKS