Am 9. Mai 2017 kam Tina Goethe auf Einladung der reformierten Erwachsenenbildung Säuliamt und des Vereins Knonaueramt solidarisch nach Affoltern, um über Ernährungssicherheit zu sprechen. Wie kann es sein, dass heute 800 Millionen Menschen hungern, dass jeder achte Mensch zu wenig zu essen hat, obwohl die globale Agrarproduktion die gesamte Weltbevölkerung gut ernähren könnte?

 

Die Soziologin Tina Goethe ist Fachfrau für Entwicklungszusammenarbeit und bei "Brot für alle" Teamleiterin im Bereich Recht auf Nahurng / Klimawandel.  In ihrem Vortrag zeichnete ein drastisches Bild: Die wohlhabenden Länder "fressen die Welt auf". Das hat u.a. damit zu tun, dass von der weltweiten Getreideernte nur 43% direkt als Lebensmittel genutzt werden, während 36% als Futtermittel in die Fleischproduktion eingehen und bereits 21% zu Treibstoffen weiterverarbeitet werden. 

Zunehmend bedroht auch das land grabbing die Ernährungssicherheit: Vor allem in Afrika, aber auch in Asien und Osteuropa, werden Landflächen ins Ausland verkauft, was den einheimischen Kleinbauern ihre Existenzgrundlage entzieht. Dafür pflanzen Grosskonzerne auf riesigen Langflächen Monokulturen an, die intensiv gedüngt und mit Pestiziden behandelt werden.

Was aber können wir in der Schweiz für eine Verbesserung der Situation tun? Einerseit können wir saisonale, regional produzierte Lebensmittel kaufen. Tina Goethe betonte aber die politische Dimension: "Die Grosskonzerne tragen Verantwortung dafür, was beim land grabbing passiert. Wenn wir die bereits eingereichte Konzernverantwortungsinitiative annehmen, muss die Schweiz von den Weltkonzernen mit Geschäftssitz in unserem Land die Einhaltung der Menschenrechte und der Umweltstandards in den Produktionsländern einfordern. Wenn die Schweiz Verantwortung übernimmt, strahlt das auch auf andere Länder aus"

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